alter wegbegleiter

Alter Wegbegleiter

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Alter Wegbegleiter Lyrics by Antilopen Gang

Ach, da bist du ja schon wieder, alter Wegbegleiter
Weißt du noch, wie alles anfing? Ist ‘ne Ewigkeit her
Ich war zwölf oder dreizehn in der neu’n Stadt
Und ich hab’ außer dir kein’n einzigen Freund gehabt
Auf dich war Verlass, mit dir konnte ich vergessen
Am Anfang war es Spaß, doch dann wurde ich besessen
Irgendwo gibt’s immer was, auf dem Schulhof Packs vertickt
Bringe für die Brüder Gutes, für den Rest Gestrecktes mit
Eine On-off-Beziehung, so wie sie im Buche steht
Manchmal scheint es mir zu schlecht und manchmal zu gut zu geh’n
Ich hatte es jahrelang geschafft, dich nicht mehr anzubeten
Nur um dir für diese eine Nacht ‘ne neue Chance zu geben
Und dann ging’s wieder los, mittlerweile gibt es Taxen
Die fahr’n mit all’m, was du haben möchtest, in der Stadt rum
Ja, als ich in dieser schwierigen Beziehung war
Geriet ich hier und da wieder auf die schiefe Bahn

Und das hier ist kein Drogenpädagogiklied
Ich wollte eigentlich nur fragen, ob’s hier Drogen gibt
Und das hier ist kein Drogenpädagogiklied
Ich wollte eigentlich nur fragen, ob’s hier Drogen gibt

In meinem Innern tobte immer schon ein schwarzes Loch
Ein Sog so stark und unerbittlich, dass ihn gar nichts stoppt
Ich hab’ gehofft, es hilft, da irgendetwas reinzutun
Doch fressen, bis man Schmerzen hat, geht nicht ma’ weit genug
Hätt ich doch nur gewusst, wie einfach es geht
Dann hätt ich mein Problem schon länger, als seit einem Jahrzehnt
Hätt ich doch nur gewusst, wie leicht es sich schwebt
Dann hätte ich mich all die Jahre nicht so scheiße gefühlt, ah
Die Kristalle kicken, als ich auf das Ostkreuz steig’
Erst werd’ ich schwerelos, dann werd’ ich sorgenfrei
Rummelsburger Bucht, schönste Nacht in mei’m Leben
Will für immer nochmal spür’n, was ich spürte, aber geht nicht
Das erste High ist immer viel zu hoch für jedes High danach
Irgendwann hat mich ein High nicht mal mehr high gemacht
Irgendwann zog’ ich allein, bis nichts mehr zog
Das kann nicht heil’n, denn was da bleibt, ist dieser Sog

Und das hier ist kein Drogenpädagogiklied
Ich wollte eigentlich nur fragen, ob’s hier Drogen gibt
Und das hier ist kein Drogenpädagogiklied
Ich wollte eigentlich nur fragen, ob’s hier Drogen gibt

Ich wollte nie mehr über Drogen rappen
Ich kann es selber nicht mehr hör’n, ich möchte nur, dass sich die Wogen glätten
Mt dreizehn weiß man nix, doch ahnt, es gibt nix Geileres
Als wenn man high und mit dreißig sitzt man in der Scheiße
Drogen nehm’n ist das Beste, was es gibt, ich liebe das
Doch transformierte diese Liebe lieber in ein’n riesen Hass
Um mich zu retten und weil ich mir selber einrede
Es gäb ein’n Grund, sich festzukrall’n an dieses Scheißleben
Und ja, es gibt auch gute Gründe und das kotzt mich an
Ich werd’ nicht rückfällig, weil ich eine Tochter hab’
Die mir so viel bedeutet, dass mir Trän’n in die Augen schießen
Wenn ich nur versuche, mein Gefühl für sie zu formulieren
Ich muss nur noch fünfzig Jahre durchhalten
Bis dahin fühl’ ich mich konstant, als ob ich Durst habe
Ich bin ganz ruhig, aber manchmal könnt ich ausflippen
Ich schreib’ noch hundert Drogentexte, wenn sie rausmüssen

Doch das hier ist kein Drogenpädagogiklied
Und ich wollte auch nicht fragen, ob’s hier Drogen gibt
Wenn ich scheiter’, werd’ ich nicht lustig nach Drogen fragen
Ich werd’ sie heimlich kaufen, heimlich nehm’n und bloß nix sagen